Springe zum Inhalt

Die Bedeutung der Bienen

Von der Geschichte des Honigs

Schon der Urmensch, der den Honig und auch das Wachs schätzte, spürte den Bienen begehrlich nach, bis er die versteckten Bauten fand und die mit flüssigem Honig gefüllten Waben ausbrechen konnte.
In der Antike findet man viele Hinweise auf den Honig als heil- und kraftbringendes Elixier, und auch das Wachs fand ausgedehnte Verwendung.
Um 400 v. Cr. lehrt Hippokrates, dass Honigsalben das Fieber senken, und erschöpfte Athleten bei Olympischen Spielen trinken Honigwasser, um ihre Leistung zu steigern.
Seit etwa 500 n. Chr. wurde die Imkerei besonders von den Klöstern gefördert. Im Mittelalter waren die Honigliebhaber so zahlreich, das sich das Handwerk der Honigschneider -im deutschsprachigen Raum "Zeidler" genannt- herausbildete. Durch ihren Umgang mit der begehrten Ware
waren sie angesehen, und von Reichs wegen mit außergewöhnlichen Vorrechten bedacht, wie Zollfreiheit, eigene Gerichtsbarkeit, Bewaffnung und Pfändungsrecht. Im Jahr 800 n. Cr. erlässt Karl der Große Verordnungen über die Bienenzucht und befiehlt, Imkereien auf seinen Krongütern einzurichten.
Wachs und Honig waren so begehrt, daß der Ertrag nicht mehr ausreichte. Die Zeidler vermehrten also die Zahl der Bienenwohnungen, indem sie in stehende Bäume Höhlungen (Beuten) einmeißelten und diese mit Bienenvölker besetzten. Bald machte man sich aus gefällten Bäumen Klötze, bohrte und brannte sie aus, versah sie mit Deckeln und gewann so die Klotzbeuten, die an beliebigen Orten aufgestellt werden konnten. So ging die Waldbienenzucht allmählich in Hausbienenzucht über.

Der Wert der Bestäubungsleistung

Wir alle brauchen die Natur. Vorraussetzung dafür ist die Vielfalt einer intakten Pflanzen- und Tierwelt, damit ein funktionsfähiger Naturhaushalt erhalten werden kann. Vor allem die Honigbienen besorgen durch ihre Bestäubungstätigkeit die Erhaltung der Artenvielfalt und übernehmen damit eine wichtige Aufgabe.
Da die Bestäubung bei vielen Pflanzen die Vorraussetzung für den Fruchtansatz ist, werden dem Landwirt die Erträge gesichert.
Die Honigbiene ist die wichtigste Tierart für die Bestäubung der Mehrzahl unserer 2.000 bis 3.000 heimischen Blütenpflanzen.
Wenn die Bienen von Blüte zu Blüte fliegen, sammeln sie nicht nur Nektar, sondern sorgen ganz nebenbei auch für einen reichhaltigen Fruchtansatz bei vielen Wild- und Nutzpflanzen. Bei ihrer Nektarsuche wechseln sie im Gegensatz zu anderen Insektenarten nicht zwischen verschiedenen Pflanzen umher. Die Bienen bleiben je Trachtflug einer Art treu, die sie einmal als gute Quelle für Nektar und Pollen ausgemacht haben: Sie sind "blütenstetig".
Den Vögeln und anderen Tieren ist darüber hinaus ein vielseitiges Nahrungsangebot gewährleistet.
Es ist davon auszugehen, daß der Wert der Bestäubung von Nutzpflanzen den des Honigertrages um ein Vielfaches übersteigt.
Nicht schätzbar ist der ökologische Nutzen der Bienenhaltung.
Im Gegensatz zur Tierhaltung in den landwirtschaftlichen Betrieben, deren Ertrag ausschließlich dem Halter zugute kommt, steht der Nutzen aus der Bienenhaltung zum weitaus überwiegenden Teil für die Erhaltung der Natur und für die Erhöhung der Ernten anderer Menschen zur Verfügung.
Bienen sind unentbehrlich für das biologische Gleichgewicht in der Natur.
Imkerei ist also eine notwendige Aufgabe zur Erhaltung der Natur und Fruchtbarkeit.